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Bedrohungen für den Park Unter Neuigkeiten können Sie sich über die aktuellen Bedrohungen für den Park informieren. Nationalparks und andere Schutzgebiete rund um die Welt werden immer wieder mit Bedrohungen und anderen Herausforderungen von außenstehenden Interessen konfrontiert. Auch Marojejy ist hier keine Ausnahme: die Jagd nach Buschfleisch kam mal mehr, mal weniger über die Jahrzehnte hinweg vor, genauso wie das Sammeln von Waldprodukten zur Feuerholz- und Baumaterialgewinnung. Während der 1970er drangen Leute tief in den Park vor und brannten dort weite Teile des Waldes nieder, um Feldfrüchte anzubauen. Tatsächlich weisen Gebiete entlang des Touristenweges vor und um Camp 1 immer noch Zeichen dieser Zerstörungen auf, obwohl sich der Wald, sehr widerstandsfähig, langsam wieder erholt. Die heutige Situation in Marojejy ist dennoch so prekär, wie nie zuvor. Nahezu alle umliegenden Gebiete wurden entwaldet, wodurch Marojejy ein letzter Zufluchtsort für viele Spezies von Pflanzen und Tieren, die einst im ganzen Nordosten Madagaskars verbreitet waren, ist. Einige dieser Arten, wie der Seidensifaka, sind am Rande des Aussterbens. Ein Blick auf ein Satellitenbild von Nordostmadagaskar zeigt Marojejy als eine Insel aus tiefgrünem Regenwald, inmitten von weiten Flächen an landwirtschaftlichem Land. Das Gebiet rund um Marojejy ist eines der am dichtesten-bevölkerten von Madagaskar. Das Bevölkerungswachstum ist groß und der menschliche Druck auf den Park steigt an. Zusätzliches Land für den Ackerbau wird immer rarer und auch Feuerholz ist zunehmend schwieriger zu erhalten. Die Brandrodung (tavy) ist eine übliche landwirtschaftliche Praxis, die bis hin zu den Grenzen des Nationalparks praktiziert wird. Daraus resultieren nicht nur die Fragmentierung und der Verlust von wilden Lebensräumen, sondern auch schwere Bodenerosionen und die Verschlammung der Flüsse und Reisfelder in den Talsohlen.
Einer der heutzutage begehrtesten Rohstoffe von Marojejy ist das Rosenholz, ein außergewöhnlich schönes Hartholz, welches in China und der westlichen Welt als sehr wertvoll gilt und mit dem dementsprechend hohe Preise erzielt werden können. Rosenholz wird illegal innerhalb der Grenzen von Marojejy von einer gut organisierten Mafia geerntet, mit verheerenden und weitreichenden Folgen. Die lokalen Dorfbewohner werden eingeschüchtert und als billige Arbeitskraft für das gefährliche Fällen der Bäume ausgebeutet. Lemuren werden als Nahrung für die Holzfäller gejagt und durch das Herausschleifen der Rosenholzbäume aus dem Wald wird dieser zusätzlich stark beschädigt. Um die bemerkenswerten Ressourcen von Marojejy zu schützen, reicht es nicht aus, einfach nur Linien auf einer Landkarte zu ziehen und es einen Park zu nennen. Eine effektive Verschärfung der Forstwirtschaftsgesetze ist unbedingt nötig. Genauso wichtig sind qualitativ hochwertige Bildungsmaßnahmen – vor allem im Umweltbereich – für die Bevölkerung der umliegenden Gebiete. Die Dorfbewohner müssen erkennen, was für ein unglaublich einzigartiger Ort Marojejy ist und wie dringend nötig es ist, ihn für zukünftige Generationen zu erhalten. Zu diesem Zweck arbeitet marojejy.com eng mit lokalen und internationalen Organisationen zusammen, um eine positive Veränderung zu erzielen. Einige dieser Projekte, die im Moment durchgeführt werden, beinhalten das Sammeln von finanziellen Mitteln, für mehr Lehrer an den lokalen Grundschulen, um Umweltgruppen für die Kleinsten zu schaffen, um Baumschulen zu gründen und die Bienenzucht weiter einzuführen sowie um eine kleine, lokale Tourismusinfrastruktur zu schaffen. Leider dauern die Bedrohungen, mit denen Marojejy zu kämpfen hat, weiter an und die Situation des Nationalparks bleibt fragil. Aber dank der Anstrengungen von vielen engagierten und enthusiastischen Menschen können wir ermutigende Zeichen sehen, dass die Marojejy Region sich gegen die unzähligen Bedrohungen wirklich durchsetzen kann, wie sie es auch schon in der Vergangenheit geschafft hat. Mehr und mehr erkennen wir, dass Marojejy wahrhaft ein Ort ist, der es wert ist, ihn für alle Zeiten zu schützen. ![]() | |||||